Was, wenn keiner mehr die echte Weihnachtsgeschichte kennt?
König Adventus
König Adventus lebte schon seit vielen Jahren froh und glücklich in seinem Königreich Adventinien. Auch seine Ministerinnen und Minister wären völlig zufrieden gewesen, wenn der König in der Advents- und Weihnachtszeit nicht so eigensinnige Wünsche gehabt hätte. Jedes Jahr kamen ihm irgendwelche verrückte Ideen …
„Was wird ihm wohl dieses Jahr wieder einfallen?“, stöhnten die Minister. „Am Ende sollen wir ein neues Königsschloss aus Lebkuchen und Marzipan für ihn bauen!“
Keiner wagte den König auf das Thema „Weihnachten“ anzusprechen, bis es schließlich der oberste Minister nicht mehr aushielt, zum König ging und fragte: „Eure Majestät, habt Ihr denn keinen besonderen Wunsch für dieses Weihnachtsfest?“ Adventus überlegte kurz und antwortete: „Na, wenn Ihr mich so fragt, dann erzählt mir bitte am Heiligen Abend die Weihnachtsgeschichte, die echte, so wie sie mir meine Mutter erzählt hat, als ich noch klein war!“
Jetzt geht die Suche los…
Keiner kennt mehr die wahre Geschichte von Weihnachten. Alles Suchen und Nachdenken hilft nichts … Nur die Köchin gibt dem König ungewollt jedes Mal einen Impuls, der ihn auf die richtige Fährt führt:
Plötzlich gab es im Hof ein fürchterliches Geschrei. Die Köchin schimpfte mit der Küchenmagd und dem Laufburschen: „Du Ochse! Du Eselin! Ihr seid schon wieder zu spät zur Arbeit gekommen! Wir haben noch so viel zu tun vor dem Fest. Schon dreieinhalb Minuten warte ich auf euch. Wenn das so weitergeht, dann lass ich euch diese Nacht im Stall übernachten bei Ochs und Esel!“
Das ist es! Ein Stall. So fängt es an … Und die Köchin hat noch so manch kessen Spruch auf den Lippen, den sie über den Hof schreit. So kommt König Adventus langsam der Geschichte immer näher und setzt sie Stück für Stück zusammen.
Was ist die Botschaft???
Adventus hat die ganze Geschichte beisammen- es fehlt jedoch der entscheidende Kern: „Aber was war denn die Botschaft des Engels?! Was hat er gesagt? Was sollten die Hirten im Stall bei Maria und Josef tun? Irgendwie fehlt noch etwas – und zwar etwas ganz Wichtiges!“
Das Kind!
Adventus wird ganz unruhig, ohne diesen wesentlichen Kern und sucht ihn im königlichen Schloss, im Burghof. Er ist kurz vor dem Ziel- und heute ist Weihnachten! Muss Weihnachten dieses Jahr ausfallen? In diesem Moment kommt eine Familie mit einem kleinen Baby auf dem Arm ins Schloss. Sie sind auf Reisen und suchen eine Unterkunft für heute Nacht. Adventus ist aufgebracht. Er hat Wichtigeres zu tun, als diese dahergelaufenen Bettler zu versorgen und schmeißt sie raus. Der Nachmittag vergeht und es wird dunkel. Der König findet keine Ruhe und läuft noch einmal um das ganze Schloss herum. Da hörte er ein eigenartiges Geräusch. So was hatte er noch nie gehört. Es gluckste und quietschte. Aus dem alten Gänsestall hinter der Scheune, da kam es her.
„Er schlich sich vorsichtig an. Der Eingang zum Stall war fast so niedrig wie eine Katzentür. Um da hineinzukommen, musste er sich bücken, den Kopf neigen und sich ganz klein machen. Und weil Adventus vergessen hatte, dass er seine Krone trug, fiel sie ihm vom Kopf und kullerte auf dem Boden neben den Stall. Aber das war ihm jetzt völlig egal. Die Neugierde war größer als seine Eitelkeit. Er öffnete die kleine Tür und krabbelte auf allen Vieren in den alten Stall.“
Hier findet er die junge Familie. Die Köchin hatte sie hinter seinem Rücken wieder hereingebeten und im Stall versteckt. Als er das Kind anschaute, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Die ganze Weihnachtsgeschichte machte plötzlich Sinn. Das Kind, das war es, was gefehlt hatte.
„Ihm wurde klar: Wer die Weihnachtsgeschichte verstehen will, der muss sich ganz klein machen und in den Stall kommen. Ob Hirte oder König. In einem kleinen Kind schenkt uns Gott einen neuen Anfang.“
Jetzt kann es Weihnachten werden …
Meine Idee zu dieser Geschichte
Ich habe die Geschichte als Gottestdienst aufbereitet. Die Geschichte habe ich in vier Abschnitte geteilt und singe dazwischen passende Lieder.
Ablauf
Geschichte
Die Geschichte von König Adventus wurde von Herbert Adam geschrieben. Mit freundlicher Genehmigung durfte ich die Geschichte hier (in einer leicht gekürzten Fassung) veröffentlichen. Das Original findet ihr hier. Schaut mal vorbei. Dort gibt es auch ganz kurze Fassungen der Erzählung!
Auftritt Krippe
Ich lege die einzelnen Krippenteile und Figuren hinten in der Kirche aus. Nach jedem Geschichtsteil dürfen Kinder, die eben genannten Figuren, durch die Kirche tragen und auf den Altar stellen. So entsteht Stück für Stück die ganze Weihnachtsgeschichte als Krippenszene.
Klasse wäre es auch, den Kindern einzelne Rollen zu übertragen. Ich habe jetzt schon eine Köchin, die aus der Kirchenbank in den Raum hineinruft (danke Mareike <3).
Lieder
Ich selbst werde die Geschichte erzählen und unser Pfarrer wird mit der Gitarre die Lieder begleiten. Ihr findet sie im Ablauf (oben). Habt ihr passendere Liedvorschläge? Dann freue ich mich über Anregungen ;-)!
Ein Lied (mit passenden Strophen) zur gesamten Geschichte findet ihr hier!