„Ich bin NICHTS“

– mit allen Kindern der Lerngruppe über die Taufe sprechen

Kind des Teufels

Beim Thema Taufe erzähle ich gerne die „lustige“ Geschichte meines Konfi-Unterrichtes, in der unser Pfarrer auf meine Aussage (ich sei erst mit einem Jahr getauft worden) meinte:

„Dann warst du ein Jahr ein Kind des Teufels!“

Dieser Satz hat sich mir -verständlicherweis- in die Hirnrinde und das Herz eingebrannt. Solche Grausamkeiten hören Kinder in der Schule nicht (mehr). Trotzdem können sie sich verletzt fühlen, wenn die Taufe auf althergebrachte Art erklärt wird mit:

  • „Nach der Taufe gehört man zu Gott und wird ein Kind Gottes.“
  • „Gott zeigt dir damit, dass er dich liebt, er nimmt dich an.“

Ungetauften Kindern wird so vermittelt, dass ihnen etwas Wichtiges fehlt, dass sie – ohne Taufe – keine Kinder Gottes sind. Dies widerspricht dem biblischen Zeugnis und unserem Empfinden zutiefst.

Eine andere Definition

Wir sind alle Kinder Gottes! Daran möchte ich nicht rütteln. Was ist dann aber die Taufe?

Sie ist ein Ausruck für den Wunsch des Menschen, zu Jesus (und zur Kirchengemeinde) gehören zu wollen

Wie erklär ich´s dem Kinde?

Horst Heller und Stefan Schwarzmüller hatten die Idee, eine biblische Geschichte als Erklärung zu erzählen. Zu finden ist sie in der Apg 8,26-40: Die Taufe des Afrikaners

Nicht bei der Taufe beginnen …

In dieser Geschichte steht die Taufe nicht am Anfang. Der Äthiopier, der sich auf der Heimreise von Jerusalem befindet, versucht seine neu erstandenen alttestamentlichen Schriftrollen zu verstehen. Er ist kein Jude und steigt einfach nicht hinter den Sinn der Texte. Ohne die Erklärungen von Philippus (plötzlich taucht er in der Wüste auf!), wäre ihm dies nicht gelungen.

Der Äthiopier möchte gerne mehr von Jesus, seinen Worten und Taten erfahren. Dank Philippus gelingt ihm das und er kann die Worte der Schriftrolle einordnen. Jetzt erst lässt er sich taufen! So geht´s also auch:


Erst Unterricht, dann Verstehen und Glauben. Erst dann kommt die Taufe!

Und die, die schon getauft sind?

Kinder, die bereits getauft sind, haben durch den Willen ihrer Eltern die Taufe an den Anfang gestellt. Kinder, die noch nicht getauft sind, können jetzt nach Jesus fragen, sich neugierig der Religion zuwenden und dann entscheiden. Vielleicht ermutigt sie diese Geschichte dazu.

„Taufe auf evangelisch – Taufe auf katholisch“

Es gibt konfessionelle Unterschiede, diese sind aber für den Grundtenor unerheblich:

Der Getaufte wird in die Gemeinschaft der Kirche und die weltweite Gemeinschaft der Christ*innen eingegliedert.

Manche Bräuche werden auch übernommen, weil sie einfach gefallen … Ist doch schön!

Hier findet ihr den original Beitrag zu der Idee von Horst Heller!


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