Welche Religion ist die RICHTIGE?

Ein Bilderbuch klärt auf!

Wenn ich das Wort RICHTIG höre, werde ich schon aggressiv. Wer mich kennt weiß, dass diese Gefühlslage mir sonst gänzlich fremd ist. Aber was, bitte schön, ist denn schon richtig??? In der Mathematik lasse ich mir das noch gefallen. Aber in unserem Fach… Wie viele Streitereien, Schlägereien und Kriege sind entstanden wegen diesem RICHTIG? Merkst du´s? Ich bekomme schon wieder Puls 😉

Deshalb entschleunige ich nun und wende mich einer angenehmen Auseinandersetzung mit diesem Thema zu:

Das Bilderbuch „Wem gehört der Schnee“ beschäftigt sich genau mit dieser Thematik. Eine kurze Buchkritik von mir findet ihr hier.

Das Buch bietet ganz viel Potential, um dieses ewige Richtig oder Falsch kindgerecht zu thematisieren.
In diesem Beitrag erzähle ich euch, wie man das Bilderbuch in den Unterricht -ganz praktisch- einbinden kann.

In Jerusalem schneit es!

An sich eine absolute Seltenheit. Auch im Bilderbuch wird diese Sensation von drei Kindern gefeiert: Rafi, Mira und Samir sind die Hauptakteure, gehören einer der drei Weltreligionen an und freuen sich riesig über den Schnee!

Wir betrachten das Bild der drei Kinder. Kannst du erkennen, wer wer ist und welcher Religion sie angehören?

„Wem gehört der Schnee“ von Antonie Schneider, illustriert von Pei-Yu Chang
© 2019 NordSüd Verlag AG, Zürich/ Schweiz

Nö, das können wir nicht und unsere Kinder auch nicht! Ein klarer Fall: Man kann uns unsere Religionszugehörigkeit nicht ansehen.

Aber: Es gibt Indizien, die es uns ermöglichen, Menschen einer Religion zuzuordnen:

  • Jeder hat ein heiliges Buch,
  • einen Ort an den er/sie geht, um seinem/ihrem Gott nahe zu sein,
  • eine bestimmte Person, die für die Religion eine ganz besondere Bedeutung hat,
  • einen Wochentag, der besonders gefeiert wird,
  • ein Symbol / Zeichen, das für die Religion steht,
  • und jeder hat verschiedenste Gebetsrituale

Überbegriffe / Indizien für das Bodenbild

Recherche

Mit unserer Klasse suchen wir gemeinsam analog oder im I-net Informationen um diese Indizien zusammen zu tragen. Aber zuvor werden die drei Religionen benannt:

  • Das Christentum
  • Das Judentum
  • Der Islam

Es gibt natürlich noch viele andere Religionen. Diesem Umstand werden wir gleich noch Rechnung tragen.

Bodenbild

Es entsteht ein Bodenbild: Ein Rundtuch mit der Erde (z.B. ein aufblasbarer Badeball) ist der Mittelpunkt. Davon ausgehend werden vier verschieden bunte Tücher ausgebreitet. Mira, Rafi und Samir (als kleine ausgedruckte Figuren) ziehen jeweils auf ein Tuch. Das vierte Tuch bleibt frei und steht stellvertretend für andere Religionen. Hier werden zusätzlich gefundene passende Bilder / Begriffe andererer Religionen hineingelegt (= qualitative /quantitative Differenzierung).

Auf das Rundtuch kommen die Überbegriffe / „Indizien“ (Symbol, Tag …) – siehe oben.

Auf die einzelnen bunten Tücher kommen die gefundenen Begriffe oder ausgeschnittenen Bilder:

Dieses Bodenbild wird am Anfang jeder Stunde aufgebaut und so werden die Begriffe und Zugehörigkeiten ständig wiederholt. Meine Kinder haben das geliebt! Und so fiel das Einüben der Begriffe /Symbole / Tätigkeiten eigentlich flach, denn am Ende der Einheit waren die Zuordnungen für fast alle ein Klacks.

Heftwerkstatt

In das eigene Heft können die drei monotheistischen Weltreligionen jeweils eine eigene Seite bekommen und diese wird frei gestaltet. Möglich wäre die folgende Kopiervorlage- diese kann aber auch einer ganz freien Gestaltung weichen.

Mögliche Arbeitsschritte:

  • Die drei Figuren des Buches jeweils auf eine Seite einmalen
  • Die passenden Bilder / Wortkarten dazukleben oder aufmalen
  • Farblich ausgestalten
  • Eine vierte Seite für andere Religionen gestalten

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