Träumen darf man ja wohl noch!
Die eine Frage stellen
Hast du deine Schüler*innen schonmal gefragt, wie sie sich ihren Traum-RU vorstellen?
Bei meinen Umfragen waren Spaziergänge, Spiele und Geschichten immer weit vorne. Alles, was ihrer Lebenswelt entspricht und ihnen dadurch Freude bereitet.
Was ist mit dir?
Wie sieht „dein“ Religionsunterricht, der Freude macht, aus? Was funktioniert für dich?
Ich hab das mal schnell – aus der Hüfte geschossen:
Die Hauptdarsteller
Fehlen dir in meiner Auflistung die „Hauptdarsteller“ (Jesus, Bibel, Gott) des Religionsunterrichts? Gott durchdringt für mich jede der oben aufgeführten Kacheln. Die Liebe „LOVE“ in der Mitte ist für mich das Symbol für Gottes Nähe. Die „Geschichten“ erzählen von Jesus und bringen uns Gott näher.
Wie sieht der Religionsunterricht der Zukunft aus?
Wenn ich diese Frage gestellt bekomme, erzeugt das einen Druck in mir. Ich habe das Gefühl, ich muss das „Problem“ Religionsunterricht lösen, Visionen finden, Reformen anstoßen, die Kugel ins Rollen bringen. Das ist eine Überforderung.
Also formuliere ich um: Was ist mein Traum vom RU? Dazu fallen mir spontan ganz viele Bausteine ein, die meinen Religionsunterricht zu etwas Gutem machen (siehe oben).
Mehr analog als digital
Ich mag die digitale Welt, die kurzen (Kommunikations-)Wege und schätze all ihre Möglichkeiten. Diese neu gewonnenen Potentiale können den RU auf viele Weisen bereichern.
Für meinen Religionsunterricht steht aber das analoge Miteinander ganz klar im Vordergrund. Es geht um das Gemeinschaftsgefühl, das erleben miteinander im Kreis zu sitzen und sich wahrzunehmen.
Denn das, was den RU zu dem macht, was er ist, ist die Beziehungsarbeit. Dafür brauche ich den Menschen vor meiner Nase.
Vielleicht werden wir durch diese Art des Umgangs miteinander und dem nicht greifbaren Zentrum, um das wir kreisen, etwas belächelt oder missverstanden. Ist unser Fach verstaubt, von gestern? Nee, im Gegenteil! Wir sind ganz nah dran an den Fragen des Lebens!
Dafür muss das Wissen nicht immer im Fokus stehen. Schön ist das, in einer leistungsorientierten Welt.
Mein Kollege Udo Jesberger, der in der BBS arbeitet, hat einen weiteren Aspekt gekonnt auf den Punkt gebracht. Er sagt seinen Schüler*innen immer wieder: „Ich bin der, der Zeit für euch hat.“
All diese Aspekte machen Religionsunterricht aus, auch wenn mancher uns als schräge Vögel in der pädagogischen Landschaft sieht.
Ich mag das!!!